14.-15.10.2017
Piz Buin
Piz Buin 3312
Am 8.10. 17 klingelt das Telefon, Peter ruft mich an und fragt, ob ich was dagegen hätte wenn er den Buin nochmals auflegen würde. Sicher nicht antwortete ich zudem klar war, dass bei stabilem Hoch des diesjährigen Herbstes die Tour gute Chancen hatte stattzufinden. Die Version von der Tuoi Hütte aus zum Buin und über den Silvrettapass zur Silvrettahütte wurde kurz besprochen und war eine tolle Idee. Da Peter mich auf einen zweiten Seilschaftsführer und nach dem Neuschnee eine Rekognoszier-Tour ansprach, verschoben Uta und ich den Wiedereinzug in Bondo und stiegen am Freitag den 13.10.17 gemeinsam zur Silvrettahütte auf. Bei schönstem Wetter starteten wir am Samstag zu unserer Erkundungstour. Keiner von uns musste lange vom kurzen Umweg zum Gipfel des Egghorns überredet werden. Bei der Erkundung ging es um die Suche des besseren Übergangs vom Silvretta-Gletscher auf den Ochsentaler-Gletscher und den Weg von der Tuoi Hütte zu Plan Mezdi. Die Fuorcla dal Cunfin war nordseitig mit Schnee bedeckt. Abseilend erreichten wir trotzdem den Ochsentaler Gletscher. Es war aber schnell klar, dass hier mit einer Gruppe kein hochkommen war. Während wir die Spuren für den kommenden Tag anlegten reisten die TN nach Guarda an und bewältigten den Hüttenzustieg zur Tuoi Hütte. Um ca. 17:00 trafen auch wir bei der Tuoi Hütte ein. Nach dem gemeinsamen Nachtessen und einer angenehmen Nacht, dem Frühstück um 5:30 machten wir uns um ca. 6:00 mit den Stirnlampen Richtung Buin auf. Das Wetter war bestens und die Temperaturen frisch aber erträglich. Die Wegfindung war dank unserer Rekognoszier Tour problemlos. Auf Cronsel (P2669) legten wir einen kleinen Halt ein. Die Stirnlampen konnten im Rucksack verstaut werden und nach einem Schluck Tee folgten wir den Wegspuren relativ flach weiter in westlicher Richtung nach Plan Mezdi. Kurz davor wurden bei steiler werdendem Gelände und hartem Firn die Steigeisen angeschnallt. Nach der erster Steilstufe trafen wir auf unser am Vortag angelegtes Materialdepo. Somit waren auch wir, das Spurteam, mit Pickel und Steigeisen ausgerüstet. Über Plan Mezdi den Steinmännchen folgend erreichten wir die Schneeflanke mit unsern am Vortag gelegten Spuren. Diesen Spuren folgend hochsteigend erreichten wir den ca. 200 m südöstlich von der Fuorcla dal Cunfin gelegenen und gewählten Übergang. Nach kurzem Halt und des Anseilens für Gletscher, zwei Seilschaften a 4 TN ging es ca. 100 hm über den Ochsentaler Gletscher hinunter. Querend und leicht ansteigend gelangten wir in die Fuorcla Buin. Hier wurde auf vier Zweierseilschaften umgestellt. Der Weg nach oben auf den Buin war durch den liegenden Schnee und die zahlreichen Begehungen ziemlich vorgezeichnet. Der Kamin war leicht vereist, stellte aber mit den Steigeisen und den vorhandenen Haken zur Sicherung keine grösseren Probleme dar. Auf dem Gipfel angekommen, den gemachtem obligaten Fotos und einer Verpflegung erfolgte der Abstieg. Nach dem Rücken welches Gehgelände ist, wurde unser Vorhaben und unsere Strategie des Abstieges durch den “Kamin“ durch ein eingehängtes Fixseil einer Gruppe und einer weiteren durch den Kamin “hochrobbenden“ Gruppe gestört. Von der Sternbegehung her wusste Peter, dass sich ein paar Meter südwestlich noch eine zusätzliche Abseilstelle befindet. Unter Nutzung dieser Abseilstelle und des eingehängten Fixseiles erreichten wir alle das Podest unterhalb des Kamins, von welchem man wieder problemlos den Spuren folgend in die Fuorcla Buin absteigen konnte. In der Fuorcla Buin angelangt, erfolgte wieder das Anseilen für den Gletscher in zwei Viererseilschaften. Der Rückweg verlief den Spuren folgend zum Übergang 200 m südöstlich der Fuorcla dal Cunfin und hinunter Richtung Plan Mezdi. Auf einer Höhe von ca. 2920 m.ü.M. verliessen wir unsere Aufstiegsspur und querten in nordwestlicher Richtung über die Felsen und den Firn unter die Fuorcla dal Cunfin und leicht ansteigend weiter zum Felssporn welcher vom Signalhorn herunter führt. Nach kurzer Pause führte uns der Weg entlang unseren Aufstiegspuren vom Vortag folgend über den Silvrettapass, den Silvrettagletscher neben ein paar mächtigen Spalten vorbei hinunter zum Ende des Gletschers. Den Gletscher verliessen wir auf ca, 2500 m.ü.M., querten leicht ansteigend hinüber zum Wanderweg, welchem wir zur Silvrettahütte folgten. Die Hütte erreichten wir um ca. 16:00. Nach kurzer Pause und einem Most (oA) erfolgte der Abstieg nach Sardasca zu unserem schon wartenden Taxi. An alle ein herzliches Dankeschön für das gute Gelingen.
TL: Peter Müller
TN: Hanna, Rosmarie, Trudi, Ruth, Frank, Uta, Megge
Berichter: Megge